Geschichten erzählen fürs „Kino im Kopf”
Wenn Sie Zeitung lesen, dann suchen Sie manchmal gezielt nach einem Thema. Meist blättern Sie herum, gucken die Bilder an, lassen Ihr Auge über die „Schlagzeilen“ wandern. Sie suchen einen Überblick über die „aktuellen“ Nachrichten, wollen Ihr Weltbild aktualisieren und wissen, wie die Welt sich weiter dreht. Die meisten dieser Informationen „betreffen” Ihre Arbeit nicht und auch nicht Ihr Privatleben - sie „betreffen” Ihr Weltbild - wie Sie in meinem Kopf die Welt sehe und sich in der Welt wahrnehmen und wohl fühlen.
Und dann bleiben Sie hängen bei irgendwelchen menschlichen Geschichten. Menschen interessieren sich vor allem für Menschen.
JournalistInnen, die viele Menschen erreichen wollen, erzählen daher Geschichten. Geschichten von Menschen wie Du und ich, die etwas besonderes erlebt haben, Geschichten von der strengen Mutter (Merkel) und den bösen Buben um sie herum, Geschichten von schrecklichen Unfällen und glücklichen Feen. Geschichten von Menschen, die ungerecht zu anderen sind oder besonders liebevoll. Geschichten, in denen ich als Leserin mein Schicksal mit dem anderer vergleichen kann. wenn Sie Ihre LeserInnen packen wollen, müssen Sie die Geschichte so plastisch erzählen, dass bei den LeserInnen Kino im Kopf entsteht.
Wenn Sie in dem Kurs Ihr Sachthema in Form eines Zeitungs-Essays „an den Mann“ oder die Frau bringen wollen, dann können Sie das in rein sachlicher Form tun. „Aktueller“ Anlass wäre eine Entdeckung oder die Neuerscheinung eines Buches. Mehr LeserInnen erreichen Sie, wenn Sie ihre Botschaft in eine menschliche Geschichte „einpacken“. Wenn sozusagen die Menschen, die in Ihrer Geschichte leben, die Sachverhalte erklären oder mit Hilfe der Sachverhalte erklärt werden. Was muss ich tun, wenn ich so eine „Geschichte“ schreiben will?
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